Rotterdam ist mit einer Fläche von 105 Quadratkilometern der größte Hafen Europas. Um die Sicherheit derjenigen zu gewährleisten, die in dieser industriell geprägten Umgebung arbeiten, werden regelmäßige Inspektionen an Anlegestellen und anderen Bauwerken durchgeführt.
Diese Inspektionen sind zwar notwendig, bringen aber auch Herausforderungen mit sich: Alle Arbeiten müssen während der Inspektion zum Stillstand kommen, und der zu inspizierende Bereich ist oft schwer zugänglich oder sogar gefährlich. Für die Unterseite einer Anlegestelle würden die Inspektoren beispielsweise in der Regel mit einem kleinen Boot darunter fahren, was gefährlich sein kann.
Terra setzte im Rotterdamer Hafen im Rahmen einer geplanten Untersuchung, die alle 5 Jahre stattfindet, Drohnen ein, um eine große Betonanlegestelle in Botlek zu inspizieren – einem Gebiet, das durch den petrochemischen und industriellen Sektor geprägt ist.
Inspektions-Workflow
Zunächst ermittelte ein Vermessungsingenieur in gemessenen Abständen etwa 20 Kontrollpunkte und markierte diese mit gelben Aufklebern. Dann wurde eine Segeldrohne losgeschickt, um Fotos von der Unterseite der Anlegestelle zu machen – wobei mindestens ein Aufkleber in jedes Foto aufgenommen werden sollte.
Die Fotos wurden anschließend verwendet, um ein 3D-Modell der Unterseite der Anlegestelle in RealityScan zu erstellen. Zu Beginn des Prozesses wurde das Koordinatensystem in ihrem lokalen System konfiguriert und die vom Vermessungsingenieur gemessenen Kontrollpunkte wurden in RealityScan eingegeben. Im nächsten Schritt wurde das Modell auf die Kontrollpunkte skaliert. Abschließend wurde das finale Modell in die BIM-Software des Kunden exportiert, um die Kollisionserkennung und weitere Bauuntersuchungen durchzuführen.
Insgesamt wurden rund 7.000 Bilder aufgenommen, um das 3D-Modell zu erstellen, das dann zur Visualisierung der Anlegestelle verwendet wurde. Die Datenerfassung dauerte einen Tag und die Datenverarbeitung etwa eine Woche.
Trotz Wetterfaktoren war Terra in der Lage, dem Kunden mithilfe der Segeldrohne und RealityScan ein genaues und detailliertes 3D-Modell der Anlegestelle zu liefern.
"RealityScan ist schnell. Es ermöglicht uns, viele Bilder aufzunehmen, und schränkt uns kaum darin ein, wo die Bilder aufgenommen werden müssen", sagt Steven Verver, Gründer von Terra Inspectioneering. "Außerdem generiert es fantastische 3D-Modelle, die wir auf gemessene Koordinaten skalieren können."